Warum sind invasive Neophyten ein Problem?

19. April 2024
Altstätten – Kirschlorbeer, Sommerflieder & Co. sehen zwar schön aus, bringen aber unserer Natur wenig. Im Gegenteil: Einige der exotischen Pflanzen breiten sich rasch aus und verdrängen und gefährden die heimischen Arten und die Biodiversität. Das zeigt und erklärt die Biologin Barbara Beck-Wörner am Dienstag, 30. April, um 19 Uhr im Sonnensaal. Die Stadt lädt alle Interessierten herzlich dazu ein.

In vielen Gärten sind sie ein immergrüner Sichtschutz oder erfreuen durch ihre Farbenpracht und ihr exotisches Flair. Doch Kirschlorbeer, Sommerflieder oder auch Forsythie bieten heimischen Tieren kaum Nahrung. Und weit verheerender: Einige der exotischen Pflanzen breiten sich auch in Wäldern und auf Feldern rasch aus und schmälern dadurch die Erträge in der Forst- und Landwirtschaft oder gefährden die Schutzfunktion der Wälder.

 

Herzliche Einladung: Öffentlicher Vortrag

Am Dienstag, 30. April, informiert Barbara Beck-Wörner über die exotischen Pflanzen, die Probleme verursachen – wovon mehr als zwei Dutzend nach einem aktuellen Bundesratsentscheids ab Herbst 2024 nicht mehr angepflanzt werden dürfen. Die Biologin begründet mit Blick auf die Evolution, warum sich invasive Neophyten so erfolgreich in neuen Lebensräumen ausbreiten und wie sie unser natürliches Ökosystem verändern. Auch zeigt sie, wie wir unsere heimische Flora und Fauna davor schützen und bewahren können. Im Anschluss sind alle zu einem Apéro eingeladen.

 

Städtische Bemühungen

Im Rahmen des Biodiversitätskonzepts ersetzt die Stadt invasive Neophyten auf den Flächen der Stadt und den Schulen suksessive durch heimische Pflanzen. Dabei und in der Bekämpfung arbeitet die Stadt eng mit dem Neophyten-Spezialisten Peter Rodighiero, dem Forst, der Melioration und dem Bundesasylzentrum zusammen. Von Ende März bis Ende Oktober entfernen die Teams die invasiven Neophyten regelmässig auf gemeindeeigenen Flächen, insbesondere entlang von Wanderwegen und Bächen. In Altstätten wuchert vor allem das Berufskraut, Goldruten, der Sommerflieder oder der Japanische Staudenknöterich. 

 

Gemeinsam für mehr Biodiversität

Für mehr Vielfalt und Leben auf städtischem Grund hat die Stadt weitere Aktivitäten geplant: Im Mai geht’s auf örtliche Entdeckungstour mit dem Umweltingenieur Dominic Frei und im Juli erklärt und zeigt die Kompostexpertin Eveline Dudda das Wunderding Kompost und die Grünflächenspezialistin Corinna Troy informiert über wundersame Zuhause für allerlei Lebewesen im NaNuGarten. Im September erklärt die Wildtierbiologin Sandra Gloor im Rahmen eines von Pro Riet organisierten Vortrags wie Bäume Städte bereichern und die Lebensadern der Biodiversität sind. Sämtliche Informationen zu den Anlässen finden sich auf der Seite altstaetten.ch/biodiversitaet.

Invasiver Neophyt: Der Kirschlorbeer wächst dicht und rasant und gefährdet dadurch die heimischen Arten – auch entlang von Bächen und Waldrändern.
Invasiver Neophyt: Der Kirschlorbeer wächst dicht und rasant und gefährdet dadurch die heimischen Arten – auch entlang von Bächen und Waldrändern.